Für viele von uns Mieter*innen in Wedding, Moabit und Gesundbrunnen hat sich die Instandsetzung und Bewirtschaftung ihrer Häuser seit der Übernahme der Wohnungen (2018) durch die Covivio erheblich verschlechtert.
Es gibt etliche Beschwerden über Ungezieferbefall (Ratten, Kakerlaken), Unsauberkeit, mangelnde Reinigungsleistung sowie bauliche Mängel in den Häusern. Die Hausverwaltung ist oft unerreichbar. Notwendige Reparaturen und Mängelbehebungen werden erst nach hartnäckigen Beschwerden der Mieter*innen veranlasst oder gänzlich unterlassen. Die Mieten werden durch fragwürdige Modernisierungskosten und ständige Erhöhungen der Nebenkostenzahlungen in die Höhe getrieben. Leere Wohnungen werden aufwendig luxusmodernisiert und enorm teuer weitervermietet. Die gesetzlichen Vorgaben durch die Mietpreisbremse werden bewusst umgangen, Betriebskostenabrechnungen und Mieterhöhungen sind oft falsch begründet, intransparent und ungerechtfertigt.
Die Aktiengesellschaft Covivio ist Berlins viertgrößter Vermieter und einer der größten Immobilienkonzerne Europas, deren offensichtliches Interesse einzig die Profitmaximierung ist. Jede Möglichkeit, die Mieten zu erhöhen wird schamlos ausgenutzt, um die Renditen der Anleger zu steigern. Die geplante Umwandlungswelle (2018) der Covivio in Neukölln hat gezeigt, dass die Covivio bereit ist, massenhaft Mieter*innen durch Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen aus ihren Wohnungen zu werfen. Viele Mieter*innen befürchten, dass dies in Wedding, Moabit und Gesundbrunnen ebenfalls passieren wird.
Gesamtgesellschaftlich sind die Aktivitäten der Covivio mit einer demokratischen und gemeinnützigen Wohnraumversorgung nicht vereinbar. Grundgesetzliche Verpflichtungen, die mit Eigentum einhergehen, werden von der Covivio nicht wahrgenommen.
Ohne politische Regulierung sind viele Mieter*innen der Covivio mehr oder weniger schutzlos ausgeliefert. Wegen der Angst, den in Berlin ohnehin knappen Wohnraum auch noch zu verlieren, akzeptieren viele eine zu hohe Miete oder den mangelhaften Wohnraum.